Was ist ein Passivhaus?
Beim Passivhaus liegt die Energiekennzahl so niedrig, dass keine herkömmliche Heizung mehr notwendig ist. Österreich hat weltweit die höchste Dichte an Passivhäusern. Das klassische Passivhaus ist sehr gut gedämmt, südseitig ausgerichtet und weist sehr gute thermische Eigenschaften auf. Den Heizwärmebedarf von bis zu 15 kWh/m²a erreicht man durch die Personen und Elektrogeräte im Haus, welche das Haus erwärmen, bzw. durch eine Erwärmung der Zuluft.
Ziel des Passivhauses
Das Ziel eines Passivhauses ist es, zu jeder Jahreszeit ein behagliches Klima im Inneren des Hauses zu schaffen, ohne das Haus herkömmlich beheizen oder kühlen zu müssen. Ein sehr wichtiger Energiebringer im Winter ist die Sonne. Es wird versucht, durch gute Ausrichtung des Gebäudes und große Glasflächen viel Sonnenenergie auszunutzen, um die Wohnräume zu erwärmen. Passivhäuser werden nicht nur – wie oftmals vermutet – als Fertigteilhaus, sondern durchaus auch in Massivbauweise errichtet.
Wie funktioniert ein Passivhaus?
Die Technik im Passivhaus umfasst eine Kombination aus hervorragender Wärmedämmung, Luftdichtheit, hoch effizienten Fenstern und Türen, sowie einem kontrollierten Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung. Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass das Gebäude nahezu ohne herkömmliche Heiz- und Kühlsysteme auskommt und dennoch ein komfortables Wohnklima bietet. Erneuerbare Energien und Smart-Home-Technologien können die Effizienz weiter steigern.
Energieeffiziente Baustoffe für Passivhäuser
Beim Bau eines Passivhauses ist es wichtig, Baustoffe mit hoher Wärmedämmleistung und Luftdichtheit zu wählen, die Wärmebrücken minimieren und ein effektives Feuchtigkeitsmanagement ermöglichen. Nachhaltige, umweltfreundliche und langlebige Materialien sollten bevorzugt werden, ebenso wie solche, die die Integration erneuerbarer Energiesysteme unterstützen. Die sorgfältige Auswahl und Verarbeitung der Baustoffe tragen wesentlich zur Energieeffizienz und zum Wohnkomfort eines Passivhauses bei.
Effektive Dämmung im Passivhaus
Die Dämmung eines Passivhauses erfordert den Einsatz von Materialien mit hoher Dämmleistung und die sorgfältige Planung und Ausführung, um Wärmebrücken und Luftundichtigkeiten zu vermeiden. Ein effektives Feuchtigkeitsmanagement, die Verwendung nachhaltiger Materialien und die Integration der Dämmung in das Gesamtkonzept des Passivhauses sind entscheidend. Fachgerechte Ausführung und regelmäßige Überprüfung tragen zur langfristigen Energieeffizienz und zum Wohnkomfort bei.
Vermeidung von Wärmebrücken
Das Vermeiden von Wärmebrücken beim Bau eines Passivhauses erfordert sorgfältige Planung, hochwertige Materialien und eine präzise Ausführung. Durch kontinuierliche Dämmschichten, thermisch getrennte Bauteile und die Vermeidung von Direktverbindungen können Wärmeverluste minimiert werden. Regelmäßige Überprüfungen und Qualitätssicherungsmaßnahmen wie Blower-Door-Tests und Thermografie tragen dazu bei, dass alle Maßnahmen effektiv umgesetzt werden und das Passivhaus seine Energieeffizienz und Behaglichkeit erreicht.
Lüftung im Passivhaus
Beim Bau eines Passivhauses ist die Lüftung von zentraler Bedeutung. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt für frische Luft, optimale Luftqualität und Energieeinsparungen. Entscheidend sind die Luftdichtheit des Gebäudes, die richtige Dimensionierung und Planung der Anlage, die Vermeidung von Zugerscheinungen, Geräuscharmut, Feuchteregulierung und Nutzerfreundlichkeit. Regelmäßige Wartung und Integration mit anderen Systemen tragen zusätzlich zur Effizienz und dem Komfort bei.
Effiziente Heizsysteme für das Passivhaus
Beim Bau eines Passivhauses ist es wichtig, ein Heizsystem zu wählen, das den geringen Heizbedarf effizient und nachhaltig deckt.
- Wärmepumpen
- Solare Heizsysteme
- und Kombinationen mit Lüftungsanlagen
sind besonders geeignet.
Die Integration erneuerbarer Energien, eine zentrale Steuerung und die Nutzung moderner Sensorik tragen zur Optimierung des Systems bei. Komfort, Gesundheit, Kosteneffizienz und einfache Wartung sind weitere entscheidende Faktoren, die berücksichtigt werden müssen, um den hohen Standards eines Passivhauses gerecht zu werden.
Fenster & Türen
Fenster und Türen sind beim Bau eines Passivhauses für die Energieeffizienz und den Wohnkomfort essentiell. Sie sollten sehr gute Dämmwerte haben, luftdicht eingebaut sein und aus hochwertigen, thermisch getrennten Materialien bestehen. Der Einsatz von Dreifachverglasung, speziellen Beschichtungen und Gasfüllungen verbessern die Wärmedämmung. Auch der Schutz vor Überhitzung und Einbruch sowie Aspekte der Nachhaltigkeit und Wartungsfreundlichkeit sind wichtig. Durch die sorgfältige Planung und Auswahl dieser Bauelemente kann ein Passivhaus seine hohen energetischen Standards erreichen und gleichzeitig ein angenehmes Wohnklima bieten.
Können Bestandshäuser in Passivhäuser umgebaut werden?
Ja, Bestandshäuser können in Passivhäuser umgebaut werden. Die Umwandlung bzw. der Umbau eines Bestandshauses in ein Passivhaus erfordert eine sorgfältige Planung, professionelle Durchführung und Qualitätskontrolle. Mit den richtigen Maßnahmen können jedoch auch ältere Gebäude zu hochgradig energieeffizienten und komfortablen Passivhäusern umgebaut werden.